Am Samstag spielten die Walkers gegen Traun I, den derzeitigen Tabellennachbarn. Ein Spiel also zweier bislang offenbar gleichwertiger Mannschaften. Auf dem Papier ja, aber die Walkers mussten (schon) wieder einmal einen Großteil des Kaders vorgeben.
Von der Standard-Defensive fehlten Geru Wu, Falke, Ali, Humsti. Im Mittelfeld gingen Berga, Kastn und Hunter ab. Und das Tor konnten weder Flecka, Hunter noch David hüten. Wie also in dieses Spiel gehen, liebe sportliche Leitung? Nun, einerseits mit dem allerletzten Aufgebot, mit Comeback-Rookies, die schon gefühlte ewige Zeiten das Walker-Trikot nicht übergestreift hatten. Andererseits mit ganz viel Herz und Engagement sowie der gewissen Jetzt-erst-recht-Attitüde, um nicht zu sagen einer sympathischen Heast-schei**-ma-uns-nix-Haltung.
Vier Comebacker im Kader
Ins Tor wurde Zazn gebeten, der eigentlich als Berichterstatter angereist kam. Die Innenverteidigung bildete ein hervorragend disponierter Patrick mit Hari an seiner Seite. Als LV kam Alex Bürscher nach langer, langer Zeit wieder zum Zug, als RV der letzte Woche so groß aufspielende Philip.
Im Mittelfeld begann die ersten Minuten Faso (der aber offensichtlich gesundheitlich angeschlagen war), sowie der extra aus Salzburg wieder angereiste Figo (Danke dafür!), der wieder eine kämpferisch und spielerisch vorbildliche Partie ablieferte (Auch dafür Danke). Auf der rechten Seite unterstützt von dem ebenfalls seit langer Zeit wieder einmal im türkisblauen Trikot auftretenden Chri Frauenschuh. Links bemühte sich Blacky seinem grippalen Infekt davonzulaufen. Vorne gaben Alex und Saw die Offensivkräfte. Mitte der ersten Halbzeit ersetzte Paul P. den angeschlagenen Faso, indem er sich in die IV eingliederte und Hari ins Mittelfeld aufrückte. Man ist ja gewohnt, dass die Walkers Woche für Woche eine neu zusammengewürfelte Mannschaft stellen, aber so ein Überraschungsteam aus Comeback-Rookies hat es schon ewige Zeiten nicht mehr gegeben.
Egal, es gibt nichts zu verlieren hier, nur zu gewinnen. Schließlich spielen wir als Mannschaft, ohne Stars – an diesem Wochenende aber auch, um kein Sternchen zu bekommen.
Starker Beginn, dann dreifacher Dämpfer
Mit Anpfiff von Schiri Siebenbrunner gingen die Walkers gleich forsch nach vorne, Alex tankte sich auf links durch und konnte nur vom gegnerischen Torwart Geri Schaber gestoppt werden. Letzterer ist ein langjähriger Spielkollege von mehreren Walker-Spielern, die gemeinsam mit ihm das eine oder andere Turnier im Urtypen-Trikot bestritten haben. Ung’schaut einer der besten Goalies der Liga.
Doch praktisch im Gegenzug brachen die Trauner auf links durch, kamen am 16er frei zum Schuss. Zazn konnte den Ball zwar noch erreichen, aber nicht mehr entscheidend ablenken. 0:1 für die Trauner.
Nur wenig später die zweite kalte Dusche. Diesmal ein Angriff auf rechts, der Stürmer der Trauner nimmt sich den Ball halbhoch mit, hält dann gleich drauf und setzt in einem 1000-Guldenschuss den Ball höchst glücklich an die Innenstange des langen Ecks, wo der Ball hinter die Linie springt: 0:2.
Danach fingen die Derwische der Trauner eine verbale Fehde mit Schiri Sibenbrunner an, die sich über das ganze Spiel hin ziehen werden wird. Eine Gelbe nach der anderen holten sich die Gegner im Laufe der Partie ab.
Abseitstor, leider
Leider verwirrte diese Irritationen den Spielleiter offenbar etwas, da er eine klare Abseitsstellung der Trauner übersah, die ihrerseits zu dritt auf das Walker-Tor zurannten. Den ersten Schuss konnte Zazn gerade noch abwehren, in höchster Not aber leider nur nach vorne, sodass der Schütze nochmal eine Chance bekam und nun das 3:0 tatsächlich fixieren konnte. Die spärlichen Offensivbemühungen der Walkers waren in der ersten Hälfte nicht von Erfolg gekrönt, so ging es folgerichtig mit 0:3 in die Pause.
In der zweiten Hälfte nahmen sich die Walkers vor, Entlastung mehr nach vorne zu suchen. Was auch stellenweise gelang und die Walkers das eine oder andere Mal den neongelben Geri im Tor der Trauner in Bedrängnis brachten.
Mitten in der Drangphase der Walker, dann der nächste Dämpfer: Dem bis dahin hervorragend agierenden IV der Walker – kampfstark, ballsicher, die Zuverlässigkeit in Person – unterlief in der eigenen Hälfte ein folgenschwerer Dribbelfehler. Der pfeilschnelle Stürmer der Gegner lief daraufhin mit dem Arbeitsgerät alleine auf Zazn zu, der sich zwar noch lang machte, aber flink umkurvt wurde, und der Stürmer knallte den Ball schließlich unter die Latte zum 0:4.
Aber die Messe war noch lange nicht gelesen, denn die Walker agierten weiterhin beherzt und nach vorne. Ein Eckball von links wurde genau auf (glaub ich) Pauls Scheitel gerammt, der den Ball schön ins rechts Eck setzte. Aber Geri, der Pfostenhexer von Traun, streckte sich und konnte den Ball von der Linie kratzen.
Tor für die Walkers
Wenig später dann doch Zählbares für die Walkers. Wie und warum das Tor geschah und wer es denn nun eigentlich erzielte, ist dem Berichterstatter nicht klar, da er zu dem Zeitpunkt gerade in eine Zeitabfrage mit Hubert (Danke fürs Zusehen) verwickelt war. Aber das wird sicher hier noch nachgetragen werden können.
Update (von Blacky): Das Tor erzielte Blacky nach einer Ecke von (wahrscheinlich) Alex. Der Verteidiger wollte mit Hand und Knie klären, der Abpraller gelangte dann zu unserem Außenläufer, der ihn mit Dropkick-Volley hinter die Linie setzt. Der Hexer geschlagen! Nach dem Spiel sprach dieser Alex an: »So fest hättst aber net d’raufhauen müssen!« Dessen Antwort: »Ich hab ja net amal draufghaut.«
Auch nach dem 1:4 drängten die Walkers nach vorne. Und (ich glaube) einen Schuss von Blacky ins linke Eck konnte der Hexer von Traun in allerletzter Not abermals abwehren.
Irgendwann ging dann auch ein Trauner mit Gelb-Rot vom Platz, und noch deren mehrere Gegenspieler fassten sich den gelben Karton aus. Den Traunern selbst fiel in der zweiten Hälfte nicht mehr viel ein. Lediglich Schüsse aus der zweiten Reihe gingen aufs Walker-Tor, jedesmal aber mit gebührendem Respektabstand vorbei. Auch Patrick, der Turm in der Walker-Defensive, wurde von den Gegner nicht mehr viel gefordert. Das einzige, was ihm schließlich ein wenig Substanz raubte, waren die gefühlten 200 Abstöße aufgrund der verschossenen Weitschüsse der Gegner.
Respektable Leistung – trotz des Ergebnisses
Der Sieg für Traun ging schlussendlich aufgrund der ersten Hälfte in Ordnung, wiewohl das Ergebnis von 1:4 etwas zu hoch erscheint. Mit ein wenig Glück hätten wir ein 3:4 erreichen können, das zwar in der Tabelle nur marginale Änerungen verursacht hätte, aber für die Psyche Enormes hätte bewegen können. Nichtsdestotrotz konnte die gestrige Mannschaft mit erhobenem Haupt vom Felde gehen. Eine starke Leistung mit einem Team, das zum Großteil aus »Aushilfskräften« bestand. Das ist ganz und gar nicht selbstverständlich. Hari brachte es im Liveticker so zum Ausdruck: »Ich bin stolz auf unsere „Rumpftruppe“ inkl. Panther von Rufling. Der Walker FC ist immer konkurrenzfähig!«
Walker FC – Traun I: 1:4 (0:3)
DSG-Arena, Schiri Siebenbrunner: Bis auf das leider übersehene Abseitstor tadellos.