Ergebnisdienst Geboltskirchen – WFC

Das letzte Spiel in der ersten vollen Saison nach Corona hatten wir auswärts gegen den DSG-Neueinsteiger Geboltskirchen zu bestreiten. Und jene ehemalige ÖFB-Mannschaft hatte gleich den Meistertitel vor Augen. Also ein heißer Ritt stand uns bevor.

Die Ausgangslage vor dem Match schien klar: Geboltskirchen hatte in der Vorwoche mit einem satten 6:1-Heimsieg gegen Eschenau scheinbar die Meisterschaft gleich im ersten Anlauf geschafft. Aber – und das war ein großes Aber – am Donnerstag hatte die DSG Urfahr zwei Runden vor Schluss den Spielbetrieb eingestellt. War zuerst noch die Rede davon, dass einfach die letzten beiden Partien 0:3 gewertet werden, hatte der Verband sicherheitshalber nochmal die Statuten konsultiert und festgestellt, dass in so einem Falle alle Spiele annulliert werden müssen. Komisch, aber so steht es geschrieben.

Also, Geboltskirchen hatte die Meisterfeier am letzten Wochenende noch etwas zu früh abgehalten, sie benötigten noch mindestens einen Punkt, um uneinholbar von der Spitze der Tabelle lachen zu können. Dementsprechend waren die Hausherren motiviert und konnten einen vollen 16er-Kader aufbieten. Die Walkers ließen sich aber auch nicht lumpen – obwohl es bei uns tabellarisch um nichts mehr ging, der 4. Platz war nach oben und unten einzementiert – und reisten ebenfalls mit voller Kapelle nach Geboltskirchen: Einen 16-Mann-Kader hatten wir schon ewige Zeiten nicht mehr.

Dabei sah es am Vorabend noch gar nicht danach aus. Lediglich 11 Spieler hatten sich Montag Abend angemeldet gehabt. Aber nach einigen Rückfragen und Whatsapp-Nachrichten meldeten sich sukzessive immer mehr wackere Walker an und die Ergänzungsbank wurde immer länger und länger. Ein herrliches Gefühl, sowohl für die Akteure am Feld als auch denjenigen auf der Linie, da der Druck volle 90 Minuten durchspielen zu müssen den meisten damit genommen wurde. Mental auf jeden Fall ein Pluspunkt.

Wir hatten also einen Kader zum Zunge schnalzen: Im Tor Handschuh Basti, davor die 80er-Innenverteidigung Ali und Humsti. Flankiert außen von Felix als LV sowie Wu als AV. Die Doppelsechs gaben die fleißigen Benji und Tobi. Davor Blacky auf der zentralen Mittelfeldposition, außen begleitet von Stefan R links sowie Philipp rechts. Ganz vorne versuchte Alex als Solospitze sein Torkonto aufzubessern. War das schon Qualität en masse, dann sollte man sich noch die sensationelle Bank ansehen: Hier nahmen Pauli M, Stefan P, Andi P, Chrisi H sowie Mani Platz.

Apropos Platz: In Geboltskirchen steht wirklich ein Schmuckstück von Geläuf. Allerfeinster Rasen, Flutlicht, überdachte Tribüne und natürlich ein schnuckeliges Buffet. Alles in allem ein Prachtstück, wo es richtig Spaß macht, Fußball zu spielen.

Und noch etwas machte dieses Match zu etwas ganz Besonderem: Der liebe Ali gab an diesem Tag sein offiziell letztes Spiel, da er vorhat, ab Herbst aus familiären Gründen fußballerisch leider kürzer treten zu wollen. Wir hoffen aber, dass er sich ein Beispiel an Humsti nimmt, der nach seiner Abschiedssaison gefühlt öfter ausgeholfen hat, als in seiner »aktiven« Walker-Laufbahn zuvor. 😉 Wie auch immer, auf Grund des Ehrentages für Ali übergab Alex ihm die Kapitänsschleife für dieses Spiel.

Schnelle Führung

Also, jetzt aber hinein ins Match: Auch wenn Geboltskirchen in dieser Saison erst ein Spiel unentschieden gespielt hat (und sonst alles gewonnen), am Walker FC in obgenannter Aufstellung müssen die Titelaspiranten erst mal vorbei. Und so war es auch zu Beginn: Die Walkers mit erfrischend respektlosem Offensivspiel konnten bereits kurz nach Spielstart vor dem gegnerischen Tor auftauchen und einen ersten Warnschuss abgeben, bis ein vom Coach eingefordeter langer Ball auf die Seitenspieler punktgenau Philipp in den Lauf gespielt wurde, der seinen Gegenspieler am Sechzehner nass machte und Richtung 16er flanken konnte. Der erste Torschuss von Blacky konnte nur mehr zur Mitte hin geblockt werden, wo Schwedenbomber Benji bereit stand und mit einem platzierten Schuss in die Torzone zum 0:1 vollendete. Aber hallo, das fängt ja gut an – buchstäblich!

In der Folge zeigten aber die Hausherren, warum sie an der Tabellenspitze stehen: Sukzessive eroberten sich die Geboltskirchner immer mehr Spielanteile, immer öfter wurden die Walkers in die eigene Hälfte zurückgedrängt. Und so kam es wie es kommen musste, der fällige Ausgleich wurde nur 10 Minuten nach dem Walker-Führungstreffer besorgt. Mit diesem Punkt hätten sich die Hausherren eigentlich schon zufrieden geben können, aber sie hatten jetzt so richtig Blut geleckt und drängten immer mehr auf das Gehäuse von Basti. Letzterer konnte sich auch das ein oder andere Mal auszeichnen, aber auch auf der Gegenseite konnte Philipp einen Kopfball setzen, der leider knapp neben das lange Eck ging.

Elfmeter-Alarm

Dann Elfmeteralarm im Walker-Strafraum: Basti hatte einen durchbrechenden Geboltskirchner, der mutterseelenalleine vor ihm auftauchte, versucht den Ball vom Fuß zu räumen. Kuddelmuddel im Anschluss, aber der Schiri hatte diese Aktion glücklicherweise als Schwalbe interpretiert und so gings mit Freistoß für die Walkers weiter. Glück gehabt. Nun rollten die Angriffe der Heimmannschaft noch wütender auf das Walker-Tor, ohne aber Zählbares zu erzielen. Nach 32 Minuten dann eine gefährliche Freistoßsituation kurz vor dem Walker 16er, den die Hausherren auf Raten nutzen konnten. 2:1 für Geboltskirchen. Jubelschreie auf den Rängen, Remmidemmi am Balkon. Aber auch die Walker-Jungs hatten eine gefährliche Freistoßsituation vor des Gegners 16er zu verzeichnen, die aber leider ungenutzt blieb.

Tormannwechsel

Danach intensives Spiel auf beiden Seiten, keines der Teams schenkte dem anderen nur einen Zentimeter Platz. Danach abermals Elfmeteralarm im Walker-Strafraum, bei dem Handschuh Basti mit einem Gegner gemeinsam um den Ball kämpfte, wobei beide zu Boden gingen. Aber auch hier glücklicherweise kein Strafstoß. Aber was heißt glücklicherweise? Basti hatte sich in dieser Aktion sein ohnehin schon lädiertes Knie noch weiter ausgedreht und musste verletzt raus. Und hier bewährte sich erstmals die lange Bank: Stefan P zog sich seine fetzigen, funkelnagelneuen Torwarthandschuhe über und stellte sich zwischen die Pfosten. Freuten sich anfangs die Geboltskirchner, dass ein vermeintlicher Feldspieler ins Tor musste, waren sie im Anschluss verblüfft, wie Stefan ein ums andere Mal ihre gefährlichen Aktionen entschärfte.

Mit 2:1 gings dann in die Pause. Im zweiten Durchgang stellten beide Mannschaften um: Bei uns ging Stefan R raus, auf seine Position rückte Felix, auf die LV wurde Chrisi beordert. Aber auch die Hausherren konnten Qualität in der Offensive nachlegen, der eingewechselte, pfeilschnelle Außenangreifer stellte unsere Defensive ein ums andere Mal vor Probleme. Und so mussten wir leider auch das 3:1 hinnehmen.

Zwei Traumtore zum Schluss

Die Walkers gaben jedoch nicht auf. Frische Kräfte wurden gebracht: Einerseits Pauli statt Philipp auf RM, als auch Andi statt Tobi auf der 6er-Position. Nach einer anfänglichen Findungsphase, wo wir unsere Ordnung noch suchten, nahmen die Walkers nun wieder peu a peu das Heft selbst in die Hand. Vor allem Blacky versuchte immer wieder die gegnerische Verteidigung durch überraschende Winkelzüge zu destabilisieren, konnte aber schlussendlich mit gemeinsamen Kräften genauso oft wieder abgedrängt werden.

Fünf Minuten vor Schluss dann der letzte Wechsel der Walkers: Die eiserne Reserve Mani (Danke für die Eiserne!) kam für den angeschlagenen Felix auf der linken Seite. Offenbar hatte Benji kurz zuvor auch signalisiert, dass er ausgewechselt werden möchte, das ist aber leider im Trubel des Spieles untergegangen. Was heißt leider? Glücklicherweise! Denn ca. 3 Minuten vor Schluss wieder mal ein Gegenstoß der Walkers, die Flügelstürmer machten das Spiel breit, zogen die Defensive auseinander, aber auf den ballführenden Benji in der Mitte wurde völlig vergessen: Der nahm sich ein Herz und knallte den Ball mit einem wunderschönen Strich in die rechte Torzone. Keine Chance für den Goalie. Hoppla, nur mehr 3:2 – und mit so einem Traumtor!

Dieser knappe Spielstand beflügelte die Walkers und sie besetzten nun die gegnerische Hälfte. Die Geboltskirchner zeigten kurz Nerven und ließen sich völlig zurückdrängen. In dieser Phase, wo die Walkers am Drücker waren, konnten die Hausherren nur einen vereinzelten Gegenstoß durchführen, der hatte es aber in sich: Deren Stürmer konnte mit Ball auf die rechte Strafraumseite der Walkers gedrängt werden. Dann eine kurze Körpertäuschung bzw. Bewegung nach innen und einfach mal draufgehalten: Das Spielgerät verließ den Fuß des Gegners mit gefühlt 200 km/h und schweißte sich unhaltbar in die lange Ecke des Walker-Tores. Sorry, Benji, du hast das Tor des Tages leider nur für ca. 3 Minuten gemacht. 😉

Denn danach war Schluss. Geboltskirchen ist verdienter Meister der DSG 1. Klasse. Herzliche Gratulation.

Aber auch herzliche Gratulation an die Walkers. Das war eine der besten Partien von uns in dieser Saison, auch wenn das Ergebnis nicht zu unseren Gunsten ausfiel.

Im Anschluss konnten wir noch das Abschiedsbier von Ali genießen. Der Gewinn der 3. Halbzeit war leider nicht möglich, zu weit die Fahrt nach Hause und zu spät der Abend. Aber die Spieler von zwei Autos haben sich alle Mühe gegeben … 😉

 


Geboltskirchen – Walker FC 4:2 (2:1), Schiri Mellinger (gut)

Ca. 50 Zuseher

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