Ergebnisdienst Walker FC – DSG Urfahr

Am Samstag war alles für einen unvergesslichen Fußballnachmittag angerichtet: Die Sonne hatte ihr bestes Festtagskleid angelegt, der Erste der Liga traf auf den Zweiten im Trauner Gelsenstadion – und Pepi war als Schiri zur Leitung der Partie eingeteilt. Besser kann’s doch nicht sein, oder? Leider sahen das nur 10 wackere Walkers so, denn das Team musste zum Spitzenspiel leider von Beginn an in Unterzahl antreten.

Im Vorfeld wurden tagelang alle Hebel, Telefonhörer und Whatsapp-Tastaturen in Bewegung gesetzt, um eine vollzählige Walker-Mannschaft auf die Beine gestellt zu bekommen. Leider konnten nur 10 Spieler motiviert werden, dabei zu sein. Auch die lange Verletztenliste spielte dabei eine Rolle. Sei es wie es sei: Die Walkers mussten im Match der Runde von Beginn an einen Spieler vorgeben und begannen mit folgender wackerer Aufstellung:

Der gesundheitlich angeschlagene und deswegen verschnupfte Felix im Tor (vorbildlich, dass du dennoch die Handschuhe übergestriffen hast, bravo!). Davor war ein 4-4-1 geplant, de facto hat es sich aber im Lauf des Spieles aber in ein 3-4-1-1 herauskristallisiert. In einem Dreier-Abwehrriegel Michi, Ali und Bad Wolf Müllert. Das Mittelfeld wurde mit Kalif, Humsti, Kastn und dem ewigjungen HG besetzt. (Letzterer wollte eigentlich nur die eiserne Reserve geben und zur Not aushelfen – daraus wurden nun kräfteraubende 90 Minuten. Danke dafür!) Rene und Patrick versuchten als nominelle Offensivkräfte die gegnerische Abwehr zu beschäftigen und dadurch deren Spielfluss zu stören.

Rückzugsgefecht zu Beginn

Das Spiel begann gleich mit einem Paukenschlag: Die zahlenmäßig überlegenen Urfahraner setzten sich gleich im gegnerischen Strafraum fest und konnten einen Schuss von seitlich links ins rechte lange Eck anbringen. Doch nicht mit Felix: Unser Schlussmann machte sich lang und kratzte den Ball in den Corner. Bravo, den hätte ich schon drin gesehen.

Danach fingen sich unsere wackeren 10 Helden etwas. Immer wieder konnten die Offensivbemühungen der Gegner durch konzentriertes, diszipliniertes Spiel und vor allem viel Leidenschaft abgefangen werden.

Einmal jedoch entwischte ein Urfahraner auf der rechten Walker-Seite, konnte den Spielzug auch abschließen … doch der herausstürzende Felix störte ihn beim Torschuss soweit, dass er den Ball nur an die Stange setzen konnte. Leider war einer der Gegner aber gut mitgelaufen und konnte das Spielgerät fast unbedrängt abstauben. 0:1 für die Urfahraner.

Immer mehr Spielanteile für Walkers

Das Tor schien aber die Walkers nicht sonderlich zu beeindrucken. Sie sahen, dass der Gegner auch mit einem Mann mehr nicht übermächtig war und trauten sich sukzessive nun mehr zu. Besonders Arbeitsbiene Kastn ist hier hervorzuheben, der an diesem Tage fast Übermenschliches leistete: Überall dort aushalf, wo Not am Mann war und dennoch immer wieder Zeit, Blick und Laufkraft für Gegenstöße hatte. So kamen auch die Walkers immer wieder einigermaßen gefährlich vor das Urfahraner Tor – ohne aber wirklich zu zwingenden Torchancen zu kommen, so ehrlich muss man in dieser Phase sein.

Als sich die Walkers gerade eben als zwar nummerisch unterlegener aber spielerisch gleichwertiger Gegner etabliert hatten, der nächste Dämpfer für die Heimmannschaft: Bei einem Getümmel im Walkers-Strafraum konnte der Ball nicht entscheidend geklärt werden, er gefiel sich darin, einem Gegner vor die Füße zu hopsen, der ihn unhaltbar aus ca. 6 Metern ins Netz beförderte. 0:2 für Urfahr. Nicht wirklich verdient, aber Fußball war noch nie gerecht.

Es geht hin und her

Hätte man erwartet, dass dieser neuerliche Nackenschlag die kämpferische Leistung der Walkers erlahmen ließe, täuschte man sich gewaltig. Die wackeren Jungs gaben sich und das Team nicht auf und hielten das Spiel zumindest spielerisch offen. Auch die Urfahner ahnten, dass das Spiel noch lange nicht gegessen ist. So entwickelte sich eine Partie, die hin und her wogte: Hier ein Felix, der all seine Goaliekünste aufbieten musste, um nicht noch einen Gegentreffer zu kassieren, dort der eine oder andere Gegenstoß, der in den Strafraum der Urfahraner führte. Einer davon endete in einem Eckstoß, der wunderbar hereingezirkelt wurde, genau auf das Haupthaar von Kalif Dani, der ihn wunderschön Richtung langes Kreuzeck beförderte: Aber leider klatschte das Runde nur ans eckige Lattenkreuz statt in die Maschen. Mit der 0:2-Führung der Urfahraner gings dann auch in die Pause.

Das kräfteraubende Spiel macht sich bemerkbar

Auch die zweite Halbzeit zeigte keine wesentliche Änderung der Spielanlage beider Teams: Die Urfahraner immer bestrebt, den Sack endgültig zuzumachen, die Walkers energisch und leidenschaftlich dagegenhaltend. Hier ist auch Patrick lobend aus all den Walker-Helden hervorzuheben. Er musste meist gegen 4 oder sogar 5 Gegenspieler antreten und konnte dadurch klarerweise nur selten richtig ins Spiel kommen.

Im Laufe der zweiten Halbzeit mussten die Walkers jedoch dem kräfteraubenden Spiel immer mehr Tribut zollen. Das eine oder andere Mal schlichen sich Flüchtigkeitsfehler ein, die dem Gegner natürlich in die Karten spielten. So musste Humsti z. B. mit höchstem Körpereinsatz einen durchbrechenden Spieler am Weiterlaufen hindern. Dafür sah er Gelb. Natürlich wurde auch Felix in der zweiten Halbzeit immer wieder geprüft. So konnte er einen Ball eines Spielers, der aus etwa 8 Metern unbedrängt abschließen konnte, mit einem Blitzreflex über die Latte drehen und unschädlich machen.

Danach Tumult im Walker Strafraum: Ein Urfahraner war Müllert auf den Fuß gesprungen/getreten. Bad Wolf tat seinen Unwillen schmerzverzerrt lautstark kund. Einige Minuten vergingen, bis er wieder auf den Beinen war.

Da sich Urfahr der 3 Punkte immer noch nicht sicher sein konnte, rannten sie immer wieder auf das Walker-Tor an, unsere Helden konnten jedoch in dieser Phase immer weniger entgegensetzen. Aber die Urfahraner zeigten, dass sie auch noch nicht auf dem Zenit ihrer Schaffenskraft sind und schlossen entweder alleine vor dem Tor in die Wolken ab oder Felix kaufte ihnen sowohl Schneid als auch Ball mustergültig ab.

Dann eine schwarze Minute im Spiel unseres bisher fehlerlos agierenden Handschuhs. Ein sichernder Rückpass wurde zu Felix gespielt, den gleich zwei Gegenspieler attackierten. Aber anstatt hoch und weit (bringt Sicherheit) zu klären, entschied er sich, einen Angreifer auszuspielen. Leider geriet der Ball bei diesem Versuch etwas zu weit links, wo der andere Spieler lauerte, den Ball erhaschen konnte und ihn ins Tor kullern ließ. Das war Pech. 0:3 für Urfahr.

Aber immer noch gaben die Walkers nicht auf. Kastn konnte einen heurausgespielten Ball (leider zu zentral) abschließen. Auch Dani bekam eine zweite Chance: Nach einem schönen Gegenzug wurde er von Kastn in den linken Strafraum geschickt, wo er den Ball direkt übernahm – dieser jedoch wieder nur auf die Stange klatschte. Aber auch Felix konnte sein Blackout von zuvor wieder mehr als wettmachen, indem er einem alleine durchbrechenden Gegner den Ball heldenhaft vom Fuß klaubte, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt.

Kurz vor Ende dann die endgültige Entscheidung des Spieles: Nach einem Torabschluss von Edellegende HG, der leider abgefangen werden konnte, hatte sich naturgemäß unsere Abwehrreihe entblößt. Der Gegenstoß der Urfahraner wurde lehrbuchmäßig ausgespielt und mustergültig ins kleine Netz abgeschlossen. 0:4, Felix ohne jegliche Abwehrchance.

Ehrentreffer

Damit war aber immer noch nicht Schluss: Der sich immer wieder gegen eine Überzahl von Gegenspielern aufreibende Patrick konnte im gegnerischen Strafraum nur mit einem Foul vom Ball getrennt werden: Elfer für Walker! Den Strafstoß verwertete Patrick dann selbst unhaltbar für den Urfahr-Goalie: 1:4. Das war dann auch der Endstand.

Alle 10, die im Einsatz waren, konnten aber das Feld hoch erhobenen Hauptes verlassen. Tapfer gekämpft! Gut gegen eine nummerische Überzahl dagegen gehalten. Mit gleicher Spieleranzahl wäre das Match sicher völlig anders ausgegangen. Unser Team war überdies nicht das einzige, das an diesem Spieltag zu Zehnt antreten musste: Auch GT Audorf, unser Gegner vom übernächsten Spieltag, musste gegen die Kickers Alkoven ebenfalls mit einem Spieler weniger antreten.

Allen anderen Kaderspielern, die nicht dabei waren, sei gesagt, dass ich von einigen unserer Samstagshelden nach dem Spiel glaubhaft versichert bekommen habe, dass sie so etwas nicht mehr mitmachen werden – und sich in Zukunft bei zu wenigen Anmeldungen nicht mehr zu Zehnt auf das Feld stellen werden. Also zückt ALLE eure Terminkalender und haltet euch die nächsten Spieltermine unbedingt für das Team frei. Ich erinnere abschließend nur an das Vereinbarte im KM-Meeting im Sommer am Froschberg …

Tipp zum Schluss

Ein Hinweis noch für zukünftige Spiele: Wenn ihr vom Gegenspieler gefoult werdet, bitte nicht das Spielen einstellen und auf den Pfiff des Schiris hoffen (auch wenn euch bei der Aktion vom Gegenspieler der Schuh ausgezogen wird). Helft dem Schiri, der in dieser Liga meist nicht auf Ballhöhe ist, und lasst euch fallen. Dann hat er es leichter, die Situation einzuschätzen und den Pfiff zu tätigen. Wenn ihr stehen bleibt, ist die Frage, ob er es überhaupt gesehen hat, wenn ja, muss er entscheiden, ob ein Vorteil vorliegt. Bis diese seine Überlegungen zum Pfiff in die Pfeife führen, kann schon das Spiel wieder Fahrt aufgenommen haben und dann überlegt er es sich wahrscheinlich. Also: Wenn Foul, dann lautstark bemerkbar machen und fallen lassen. Nur wenige Referees werden euch dann auch den Strafstoß verwehren.

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Walker FC vs. DSG Urfahr 1:4 (0:2). Schiri: Pepi (gut)
Zuseher: Jasmin, Zazn

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